Unterbrechung des SZ-Wirtschaftsgipfels

Stellt euch vor, ihr sitzt in einem Raum voller Anzugsträger*innen, die Reden halten, Sicherheitspersonal durchquert in regelmäßigen Abständen den Raum und auf der Bühne steht der Andreas Scheuer, der deutsche Bundesverkehrsminister. Ihr seid zu viert, das Zeitfenster ist klein und euer Puls geht gegen 120. So haben sich am 13. November 2018 vier unserer Aktivist*innen gefühlt, die kurz darauf die Bühne eingenommen und Scheuer die Show gestohlen haben.

Also stand Lucie am Rednerpult, die anderen hielten das große Banner hoch, und sie sprach: „Wir haben Angst, ihr lasst Menschen im Mittelmeer ertrinken und unsere Welt wird wärmer. Wir kündigen eurer Politik, wir kündigen den Generationenvertrag.“

Wir haben den SZ-Wirtschaftsgipfel umfunktioniert und allen Beteiligten den Spiegel vorgehalten und ihnen gezeigt, dass die elitären Kreise sich nicht vor Kritik abschirmen, geschweige denn einreden können, sie seien der Nabel der Welt!

Die Vorbereitung war lang und aufwendig. Einen Monat im voraus haben sich Lucie, Jonathan, Wanda und Nikolas als interessierte Studierende, Journalist*innen oder Scheuer-Fans angemeldet. Anhand von Videos des letzten Gipfels haben die vier den Raum erkundet, einen Weg auf die Bühne gefunden und einen großen Plan entworfen. Bis nachts um 02:30 Uhr haben sie das Banner gemalt und entschlossen im Büro zu übernachten.

Am 13.11. hieß es vor allem Ruhe bewahren. Trotz Spannung in der Masse unterzugehen, ein paar Hände schütteln (und das Buffet plündern). Die Taschenkontrollen am Eingang mussten überwunden werden. Bei einem drei Meter langen Banner gestalte sich das gar nicht so leicht. Mit dem Banner um den Bauch, mehreren Kameras und einer komischen Mischung aus Angst und Vorfreude war es dann so weit. Wie es weitergeht, seht ihr hier: